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Ob Handel, Dienstleistung, Tourismus oder in der Pflege, alle Branchen stehen vor der gleichen Herausforderung: das Personal ist knapp – die Ausfallzeiten sind extrem. Selbst die loyalsten Mitarbeitenden sind nicht mehr gewillt, dass aufzufangen und werfen irgendwann das Handtuch. Elementares Wissen des Unternehmens geht verloren, weil es oft unvollständig dokumentiert oder nicht digital verfügbar ist. Die Personalabteilung arbeitet auf Hochtouren, um offene Stellen endlich zu besetzen. Wenn es dann zur langersehnten Unterschrift auf dem Arbeitsvertrag kommt, ist eine gute Einarbeitung und eine starke Bindung an das Unternehmen das A und O. In diesem Artikel erfährst du, wie digitale Einarbeitung dir und deinem Unternehmen aus dem Hamsterrad hilft.

1. Laut Statistik verlässt jeder 5. das Unternehmen bereits in der Probezeit

Woran liegt das?

  • Der Arbeitsmarkt ist wie leergefegt, offene Stellen sind oft monatelang unbesetzt. Von hohen Ansprüchen muss man sich verabschieden.
  • Heutzutage lässt sich keiner mehr auf ein befristetes Arbeitsverhältnis ein. Noch in der Probezeit muss man entscheiden, ob sich der Neuzugang eignet.
  • Man kommt nicht gut mit dem neuen Team klar, es ist zu stressig und ständig muss man länger bleiben. Wenn es hier hakt, gehen viele gleich wieder.
  • Die Bestandsmannschaft ist ständig mit Einarbeiten beschäftigt. Der Umgangston ist gereizt und die Nerven liegen blank. Das spüren alle – auch die Kunden.

2. Digitale Einarbeitung hilft neuen Mitarbeitenden

Mit der digitalen Einarbeitung läuft der Einstieg reibungslos:

  1. Der klassische Laufzettel hat ausgedient
    Schnell und unkompliziert die neue Arbeitskleidung bestellen? Die persönlichen Daten für die Lohnabrechnung mit einem Klick hochladen?
    Bürokratische Aufgaben werden bequem online erledigt – teilweise schon vor dem ersten Arbeitstag. Das hinterlässt einen positiven Eindruck und stärkt die Bindung zum Unternehmen.
  1. Alle Fragen sind schnell und einfach geklärt
    Wie läuft meine Einarbeitung ab? Wer ist für mich zuständig und hilft mir weiter? Wer sind meine Kolleginnen und Kollegen? Was wird von mir erwartet und wie sehen meine Ziele aus?
    Endlich kein unangenehmes Nachfragen mehr! Die Antworten auf typische Fragen stehen an einem Ort auf einen Blick zur Verfügung. So fasst man schnell Vertrauen und fühlt sich sicher.
  1. Wissen steht rund um die Uhr zur Verfügung
    Worauf legt der neue Arbeitgeber wert und welche Spielregeln gibt es? Worauf soll ich im Kundengespräch achten? Wie gehe ich mit Beschwerden um? Wie funktioniert das Kassensystem?

    Die bzw. der Mitarbeitende kann auf alle Lerninhalte jederzeit zugreifen – auch von zu Hause. Das nimmt Druck raus. Man lernt in seinem eigenen Tempo und kann sich die Inhalte mehrmals ansehen. Besonders gut: Anstatt Trockenübungen im Seminarraum zu machen, kann Gelerntes unter realen Bedingungen direkt am Arbeitsplatz ausprobiert werden.

3. Das bringt dir digitale Einarbeitung

Alle Aufgaben, die bei der Einarbeitung anfallen, werden weitestgehend automatisiert. Die Prozesse werden schneller und der Aufwand sinkt.

Alle Vorteile auf einen Blick

  • Geringerer Aufwand: durch die Automatisierungen werden alle entlastet.
  • Höhere Flexibilität: lernen und arbeiten kann so aufeinander abgestimmt werden, dass es zum Tagesgeschäft passt.
  • Zufriedenere Mitarbeitende: die Bestandsmannschaft wird entlastet und hat endlich wieder Zeit durchzuatmen und sich weiterzubilden.
  • Zufriedenere Kundinnen und Kunden: durch einheitliches Wissen wird besser beraten und betreut.
  • Attraktiv am Arbeitsmarkt: das Unternehmen trifft den Nerv der Zeit und erfüllt die Erwartungen künftiger Mitarbeitender.
  • Höhere Erfolgsquote: die oder der Mitarbeitende weiß ab dem ersten Tag genau, was erwartet wird und kennt die Ziele.
  • Messbare Ergebnisse: es ist jederzeit nachvollziehbar, wie sich Mitarbeitende entwickeln.

4. So funktioniert´s: Ein Beispiel aus unserer Praxis

Wir haben 8000 Mitarbeitenden aus 11 Ländern digitales Lernen ermöglicht – diese drei Punkte waren unsere Erfolgstreiber

  1. Die Lernreise
    Der gesamte Prozess rund um die Einarbeitung wurde in Form einer Lernreise abgebildet. Vom ersten Arbeitstag bis zum letzten Tag der Probezeit waren alle Aufgaben und Anforderungen glasklar. E-Learnings, Quizze, Übungen und Aufgaben, Webinare und Präsenzlernen wechselten sich ab und bauten aufeinander auf. Spielerisch und abwechslungsreich wurden so die Lernziele erreicht.

    Für Mitarbeitende sah das so aus:

    • In der Auftakt-Veranstaltung lernten sich die Beteiligten kennen – die Lernreise wurde vorgestellt.
    • Wöchentlich wurde zwischen 1-3 Stunden gelernt – am Arbeitsplatz oder von zu Hause.
    • Wissen wurde mit E-Learnings vermittelt – Mini-Spiele, Rätsel oder Quizze machten Spaß und kamen gut an.
    • Monatlich nahmen alle Lernenden an einem Webinar teil, in dem besonders wichtige Themen behandelt wurden.
    • Workshops und vertiefende Aufgaben dienten dazu, gemeinsam zu üben, sich auszutauschen und um die Theorie mit Leben zu füllen.
    • Quizze während und zum Ende des Kurses wurden eingesetzt, um den Lernfortschritt sichtbar zu machen
    • In einer geschlossenen Online-Community wurden Fragen geklärt und Erfolge gefeiert.
    • Feste Ansprechpartner begleiteten die Lernfortschritte, gaben Feedback und unterstützten bei Problemen.
    • Monatliche Auswertungen und Gespräche sorgten dafür, dass keiner der Lernenden durchgerutscht ist.

      Aus unternehmerischer Sicht war von großem Vorteil, dass die digitalen Formate vielfach wieder einsetzbar waren und garantierten, dass immer der gleiche Wissensstand vermittelt wurde. Dadurch spielte es auch keine Rolle mehr, ob 5 oder 100 neue Mitarbeitende pro Monat anfingen – der Arbeitsaufwand war berechenbar und blieb im Großen und Ganzen immer derselbe. Durch die digitale Einarbeitung war am Ende der Probezeit eindeutig klar, ob die oder der Mitarbeitende den Aufgaben und Anforderungen gerecht werden konnte.


  1. Regelmäßige Gespräche

    Persönliche Gespräche mit der Führungskraft rundeten das digitale Lernen ab:

    • Wie geht es der oder dem Mitarbeitenden im Team?
    • Wie gelingt die Erledigung der Aufgaben?
    • Wie ist der aktuelle Entwicklungsstand?
    • An welcher Stelle braucht es Unterstützung?
    • Beobachtungen seitens der Führungskraft im Arbeitsalltag
    • Feedback zu Aufgaben und Quizzen
  1. Grundvoraussetzungen schaffen
    Stabile Internetleitung, PC, Tablet, Headset, geeignete Lernumgebung: alle Arbeitsplätze wurden so ausgestattet, dass digitales Lernen störungsfrei möglich war. Obendrein wurden Lern-Plätze zum gemeinsamen Lernen eingerichtet. Über eine Lernplattform standen alle Lerninhalte rund um die Uhr zur Verfügung – auch am eigenen Handy.

    Entscheidend war: alle Beteiligten wurden mit den nötigen digitalen Fähigkeiten vertraut gemacht. Bei technischen Problemen wurde schnell geholfen.

    So konnten Unsicherheiten immer weiter abgebaut werden

5. Auf diese 8 Punkte kommt es bei der Einarbeitung an

  1. Von Anfang an alle mit ins Boot nehmen und die Dinge aus ihrer Brille betrachten.
  2. Gemeinsam festlegen, wer was macht und wer für was verantwortlich ist.
  3. Festlegen, wie man den Lernfortschritt messen kann und wer dafür verantwortlich ist.
  4. Interne Trainer, Lernbegleiter und Mentoren auswählen und ausbilden.
  5. Für den Einstieg reichen eine Lernplattform und ein Autorentool, um Lerninhalte zu erstellen.
  6. Eine Umgebung schaffen, in der man vernünftig lernen kann und alles da ist, was man braucht.
  7. Direkt starten: Durch Mini-Webinare ist schnell klar, wo es hakt – besonders bei technischen Problemen.
  8. Regelmäßig alle Beteiligten befragen – so kann man schnell Anpassungen vornehmen.

6. Welche 3 Fehler du am Anfang vermeiden solltest

  1. Kein einheitliches Verständnis von Lernen am Arbeitsplatz
    Lernen muss als Teil der Arbeit verstanden werden. Die Gefahr ist groß, dass Lernen im Tagesgeschäft untergeht.
    Wer Lernen nur als lästiges Anhängsel versteht, wird auch mit diesem Format keinen Erfolg haben.
  1. Alte Zöpfe nicht abschneiden
    Es ist ganz normal, dass es am Anfang holprig läuft – Rückschläge gehören dazu. Die Verlockung, wieder zur 1:1 Einarbeitung zurückzukehren, ist groß.
    Das Resultat: Ein heilloses Durcheinander für den Neuzugang und anstatt das Arbeitspensum endlich zu reduzieren, entsteht noch mehr Aufwand.
  1. Zuständigkeiten sind nicht klar
    Wenn der Erfolg ausbleibt, wird gerne „Schwarzer Peter“ gespielt. Rechtfertigungen, Ausreden, Schuldzuweisungen und Sonderlocken – das ist das Ergebnis, wenn nicht von Anfang an geklärt ist, wer für was zuständig ist. Wenn dann auch noch der konsequente Umgang fehlt, sind Dauerdiskussionen vorprogrammiert.

 

Unser Fazit

Ein Unternehmen muss nicht gleich so schnell sein wie Usain Bolt über hundert Meter. Es reicht, dass es überhaupt erst einmal anfängt zu laufen (Glenn Gonzales).

Quelle: Stern und Merkur  

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