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Es ist heutzutage für Unternehmen überlebenswichtig, sich am Markt schnell anzupassen und prompt auf Kundenbedürfnisse zu reagieren. Um das zu stemmen, werden Bereiche strategisch neu ausgerichtet, neue Technologien eingeführt und Prozesse digitalisiert. Das funktioniert aber nur, wenn unternehmensweit alle gut zusammenarbeiten. Moderne Führungs- und Arbeitskonzepte müssen her - distanziert und hierarchisch hat ausgedient, die neue Marschrichtung ist kooperativ und agil. Die Führungskräfte und Projektverantwortlichen werden von oben dazu angehalten, neue Führungsprinzipien und neue Arbeitsmethoden zu übernehmen und zu leben – völlig egal ob und wie das zu ihrer Persönlichkeit, ihren Werten oder ihrem individuellen Führungsstil passt. In diesem Blogartikel erfährst du, warum „so zu tun, als ob“ nach hinten losgeht und wie du erfolgreich neue Wege gehst, ohne dich zu verbiegen.

1. Es geht darum, nicht auf dem Abstellgleis zu landen

Erfahrenere Führungskräfte zweifeln nicht selten im Geheimen an modernen Führungsansätzen und haben Probleme, sich mit diesen zu identifizieren. Nicht mitmachen ist für viele keine Option, schließlich geht es um die berufliche Zukunft – Karriere, Einfluss und Ansehen stehen auf dem Spiel.

Nach außen „so zu tun, als ob“ scheint ein vernünftiger Ausweg um:

  1. den Erwartungen zu entsprechen,
  2. verdeckt Widerstand zu leisten und das Neue zu sabotieren,
  3. und zu guter Letzt doch noch den Beweis zu liefern, dass die neuen Ansätze nichts taugen.

Kurzfristig mögen manche damit durchkommen, langfristig endet das aber in einer Sackgasse und sie verlieren ihre Glaubwürdigkeit.

Die Ursache dafür liegt oft in ihrem Führungsverständnis:

Menschen aus den Babyboomer- und X-Generationen sind traditionelle, leistungsorientierte Führung gewöhnt, daher:

  1. sind sie öfter mit dem Tempo der digitalen Veränderungen überfordert.
  2. haben tendenziell eine konservativere Einstellung zu Arbeitszeit und-ort.
  3. bevorzugen meist formelle Kommunikations-wege wie E-Mails oder Gespräche.
  4. tun sich schwerer, regelmäßig Feedback zu geben bzw. einzuholen.
  5. sind ihnen Disziplin, Pflichterfüllung, Gehorsam oder Autonomie und Individualismus wichtig.
  6. sind sie eher aufgaben- und leistungsorientiert.
  7. lösen sie Konflikte häufiger hierarchisch oder autoritär.

Im Gegensatz dazu ist für Menschen der Generation Y und Z ein elementares Bedürfnis, auf Augenhöhe zu kooperieren, denn:

  1. sie sind mit digitalen Tools und sozialen Medien aufgewachsen und vertraut.
  2. sie legen Wert auf eine ausgewogene Work-Life Balance und arbeiten gerne flexibel.
  3. sie kommunizieren schnell und nutzen Textnachrichten, Chat oder soziale Medien.
  4. kontinuierlich Feedback zu erhalten und zu geben, ist für sie wichtig.
  5. ihre Themen sind Nachhaltigkeit, soziale Verantwortung und Vielfalt am Arbeitsplatz.
  6. sie sind eher menschenorientiert und setzen auf Mitsprache und Kooperation.
  7. sie bevorzugen einen offenen und konstruktiven Umgang mit Konflikten.

2. Darum funktioniert „so zu tun als ob“ nicht

Gerade im Wandel suchen Menschen:

  • Orientierung,
  • Halt,
  • Unterstützung,
  • Befähigung,
  • und Stabilität.

Folgen beeindruckenden Worten keine Taten und werden Zusagen nicht eingehalten, werden Teammitglieder und Projektpartner misstrauisch. Bestätigt sich mit der Zeit, dass der schöne Schein nur Schall und Rauch ist, sind sie enttäuscht und frustriert. Die Motivation lässt nach, Leistung und Qualität der Arbeitsergebnisse werden schlechter. 

Sie wollen Führungspersonen, die echt sind, zuhören und dazu stehen, dass sie „menscheln“. Sie wünschen sich authentische Vorbilder, die sie ermutigen, neue Wege zu gehen und ihnen zeigen, wie sie es geschafft haben.

3. So profitierst du, wenn du als Führungskraft authentisch bist

Moderne, nahbare Führungskräfte müssen nicht mehr so tun, als seien sie die Eier-legende-Wollmilch-Sau. Sie lassen die Menschen ihres Teams an ihrer „Entwicklungsreise“ teilnehmen – mit allem, was dazu gehört.

Sie leben das, wovon sie reden, vor:

  • hinfallen,
  • aufstehen,
  • Krone richten,
  • weiter machen.
Auf dem Bild ist eine Krone zu sehen

Authentisch führen kann einen positiven Einfluss auf den Erfolg von Veränderungsprojekten und -prozessen haben. Die positiven, stabilen Beziehungen, die durch authentische Führung aufgebaut werden, tragen dazu bei, dass Veränderungsprojekte reibungsloser verlaufen und erfolgreicher abgeschlossen werden können.

4. Die 5 Bereiche authentischer Führung

Bill George beschreibt in seinem Modell „authentische Führung“ anhand dieser fünf Dimensionen:

Auf dem ist in der Mitte ein Kreis zu sehen auf dem Authentische Führung steht. Um den Kreis sind 5 weitere kleine Kreise zu sehen auf denen folgende Begriffe stehen: Zweck, Werte, Beziehungen, Selbstdisziplin, Herz

Authentische Führungskräfte haben eine klare Mission und Leidenschaft für das, was sie tun. Sie handeln entsprechend ihren Werten und Überzeugungen. Sie haben sich selbst einen „übergeordneten inneren Auftrag“ erteilt. Dieses übergeordnete Ziel gibt ihnen die Richtung vor und hilft ihnen, sich zu orientieren und sich zu motivieren.

Authentische Führungskräfte kennen ihre:

  • Motivation,
  • Bedürfnisse,
  • Leidenschaften und
  • sind sich ihrer Stärken und Schwächen bewusst.

 

Kurze Reflexionsübung: Angenommen, du triffst nach Jahren einen alten Schulfreund wieder. Er möchte wissen, warum du Führungskraft geworden bist – was antwortest du ihm?

Authentische Führungskräfte kennen ihre eigenen Werte und leben danach. Dies beeinflusst ihr Verhalten und ihre Entscheidungen. Um richtig zu entscheiden und entsprechend zu handeln, ist es wichtig,

  • die eigene Werte zu kennen, regelmäßig zu überprüfen und wenn nötig anzupassen.
  • den Mitarbeitenden diese Werte und die Vision zu kommunizieren.
  • eigene Gefühle wahrzunehmen und ihnen Raum zu geben.
  • Gedanken und Emotionen offen mit dem Team zu teilen.

 

Kurze Reflexionsübung: Weißt du, was dir wichtig ist und wofür du stehst? Was würden deine Mitarbeitenden antworten, wenn jemand ihnen diese Frage stellt?

Authentische Führungskräfte bauen tragfähige Beziehungen zu ihren Mitarbeitenden auf und zeigen Verbundenheit. Offene und wertschätzende Kommunikation ist für sie wichtig.

Authentische Führungskräfte investieren in ihre Arbeitsbeziehungen – und zwar Zeit, (Entwicklungs-)Arbeit, Energie und Herz. Sie gehen partnerschaftlich mit ihren Mitarbeitenden um und zeigen sich menschlich – ohne sich in ihren Führungsentscheidungen beeinflussen zu lassen.

Sie:

  • setzen sich für die Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden und die der Organisation ein,
  • schenken Vertrauen, geben Feedback, kommunizieren offen und ehrlich,
  • sind tolerant, unterstützend, ermutigen und befähigen,
  • sind fair und sagen nur das zu, was sie auch einhalten können.

 

Kurze Reflexionsübung: Wie investierst du in deine Arbeitsbeziehungen?

Authentische Führungskräfte sind diszipliniert und zuverlässig in ihrem Handeln. Dies schafft Vertrauen bei ihren Mitarbeitenden. Sie wissen, dass sie andere nur inspirieren und motivieren können, wenn sie sich selbst gut führen können.

Sie agieren als Vorbild, indem sie:

  • vorleben, wovon sie überzeugt sind,
  • sich und ihrer Linie treu bleiben,
  • Worten Taten folgen lassen,
  • ihre Grenzen kennen, einhalten und auf sich achten.

 

Kurze Reflexionsübung: Worin bist du für deine Mitarbeitenden ein Vorbild?

Authentische Führungskräfte haben Mitgefühl und interessieren sich für die Menschen in ihrem Team. Sie behandeln sie respektvoll und sind aufmerksam. Für sie kommt erst der Mensch und dann seine Leistung – sie erkennen sein Potenzial und motivieren ihn über sich hinauszuwachsen.

Sie führen nicht nur über Zahlen, Daten und Fakten, sondern mit Herz, indem sie:

  • ihren Mitarbeitenden Raum geben und zuhören,
  • die Talente ihrer Mitarbeitenden entdecken und fördern,
  • mit ihren Mitarbeitenden auch kleine Erfolge feiern und
  • dankbar sind, dass ihr Team an ihrer Seite steht.

 

Kurze Reflexionsübung: Wie gut kennst du deine einzelnen Teammitglieder, was macht jedes einzelne Mitglied so besonders?

5. So bleibst du als Führungskraft im Veränderungs-prozess authentisch - zehn praktische Tipps:

Verstehe deine eigenen Werte, Stärken und Schwächen, und sei dir deiner persönlichen Führungsphilosophie bewusst.

Teile deine Gedanken und Gefühle mit deinem Team, sei offen und ehrlich.

Zeige Verständnis für die Bedürfnisse und Perspektiven deiner Mitarbeitenden.

Lerne kontinuierlich dazu und bleibe auf dem neuesten Stand.

Lebe die Werte und Verhaltensweisen vor, die du von deinem Team erwartest.

Bitte um ehrliches Feedback von deinem Team und deinen Kollegen, um deine Führung zu verbessern.

Passe dich neuen Situationen an und sei bereit, deinen Ansatz anzupassen, wenn es notwendig ist.

Such dir Mentoren oder Kollegen, die bereits erfolgreich in agilen Umgebungen führen.

Niemand ist perfekt. Akzeptiere deine Fehler und lerne aus ihnen.

Der Übergang zu authentischer Führung dauert, bleib geduldig und beharrlich.

6. Fazit

Es kommt mittel- und langfristig raus, wenn Unternehmen nach außen auf „hipp“ und „agil“ machen, aber unter der Oberfläche traditionell und verkrustet bleiben – die Mitarbeitenden lassen sich auf Dauer nicht hinters Licht führen und haben heutzutage genug Alternativen.

Traditionelle Vorstellungen von Führung sind nach wie vor in vielen Unternehmen verankert – es fällt nicht leicht, etwas loszulassen, das jahrzehntelang erfolgreich war.  Moderne Führungsansätze sind wichtig, um gut für die Zukunft aufgestellt zu sein – sie sind nicht einfach nur ein Trend, der nach kurzer Zeit wieder überholt ist.

Es gilt unterschiedlichen Ansichten und Bedürfnisse auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen, um eine produktive, erfolgreiche Zusammenarbeit zu gewährleisten. Dafür braucht es authentische Führungskräfte, die sich ihrer Verantwortung bewusst sind und den Wandel tatsächlich (vor-)leben. Sie sind in der Lage, die Brücke zwischen alten und neuen Führungsansätzen zu schlagen und so den langfristigen Erfolg ihres Unternehmens sicherzustellen.

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