1. Der Mensch ist das Produkt seiner Entscheidungen
Es ist normal, dass im beruflichen und privaten Alltag nicht alles so läuft, wie wir es uns vorstellen oder planen. Entscheidend ist, wie wir mit damit umgehen und was wir daraus machen. Wir haben die Wahl uns darüber zu ärgern, daran zu verzweifeln – oder es als Chance zu nutzen, um über uns hinauszuwachsen.
Wenn du für ein Team, eine Abteilung, einen Bereich oder ein Projekt verantwortlich bist, spielst du die entscheidende Rolle, wenn es darum geht Veränderungen auf den Weg zu bringen und umzusetzen. Wie du an die Sache ran gehst, färbt auf die Beteiligten ab und wirkt sich maßgeblich auf den Verlauf und am Ende auf den Erfolg aus.
Wie sagte Steven Covey so schön, als er sein Modell zu den Einflussbereichen vorstellte: „Ich bin kein Produkt meiner Umstände. Ich bin ein Produkt meiner Entscheidungen.“
2. Das Modell der Einflussbereiche nach S. Covey
Steven Covey geht in seinem Modell der Einflussbereiche davon aus, dass alles, was uns in unserem Leben beeinflusst, drei unterschiedlichen Bereichen zugeordnet werden kann:
- dem Betroffenen-Bereich (Circle of Concern)
- dem Einfluss-Bereich (Circle of Influence)
- und dem Kontroll-Bereich (Circle of Control)
2.1. Der Betroffenen-Bereich – „Wenn du nichts änderst, ändert sich nichts“ (unbekannt)
Im Betroffenen-Bereich findet sich alles, was wir weder selbst entscheiden noch beeinflussen können, wie zum Beispiel die kaputte Waschmaschine, das Wetter, die oder ein Lottogewinn.
Menschen, die ihren Fokus auf diesen Bereich legen, hängen quasi in einer Dauerwarteschleife und machen sich so komplett von ihrem Umfeld abhängig.
Sie erwarten, dass
- die Dinge so geschehen, wie sie es wünschen oder brauchen
- oder dass andere für sie das tun, was sie brauchen.
Wenn es nicht so läuft, wie erwartet, reagieren sie oft enttäuscht, sind gestresst, genervt, wütend, ärgerlich, frustriert oder klagen an.
2.2. Der Einflussbereich – „Für Wunder muss man beten, für Veränderungen arbeiten“ (Thomas v. Aquin)
Im Einflussbereich ist alles, was wir zwar nicht entscheiden, aber beeinflussen und mitgestalten können. Zum Beispiel die Gesundheit, Projekte, Beziehungen oder die eigene Karriere.
Menschen, die sich auf das konzentrieren, was sie tatsächlich beeinflussen und mitgestalten können, fühlen sich frei, unabhängig, handeln eigenverantwortlich und auf Augenhöhe mit den Beteiligten.
- Sie erkennen an, dass es Dinge gibt, die sich nur bedingt beeinflussen lassen.
- Sie packen da an, wo sie mitgestalten können.
- Sie handeln proaktiv.
- Sie kommunizieren ihre Bedürfnisse.
- Sie suchen Alternativen und finden Lösungen.
2.3. Der Kontroll-Bereich – die eigene Einstellung
Im Kontroll-Bereich liegen die Dinge und Themen, die wir selbst entscheiden können. Alles, was in diesem Bereich passiert, können wir direkt beeinflussen und voll kontrollieren.
Unser Mindset ist der Dreh- und Angelpunkt – also mit welcher Haltung wir den Situationen, Menschen und Umständen in unserem Leben begegnen.
3. Das kannst du tun, um deinen Handlungsspielraum zu erweitern
- Identifiziere deine Einflussbereiche – wo kannst du direkt handeln und was liegt außerhalb deiner Kontrolle?
- Hol die Beteiligten mit ins Boot. Ermögliche aktive Teilnahme und Zusammenarbeit indem du z.B. das Modell der Einflussbereiche mit ihnen teilst und sie fragst, an welcher Stelle sie direkt handeln können und was außerhalb ihrer Kontrolle liegt.
- Habe ein offenes Ohr für die Ideen und Meinungen deiner Mitarbeitenden und schaffe Raum für einen offenen Dialog.
- Kläre, was die Beteiligten brauchen, um die Veränderungsmaßnahmen erfolgreich umsetzen zu können.
- Biete Schulungen, Coaching oder Mentoring an.
4. Vier Fehler die du unbedingt vermeiden solltest
Manche Menschen sind wahre Meister darin, andere ständig vor ihren Karren zu spannen und ihnen permanent die Schuld für ihr Scheitern in die Schuhe zu schieben. Diese Täter-Opfer-Retter Spielchen sind ihr Lebenselixier. Achte darauf, deine Zeit, Energie und deine Nerven nicht an solche Mitarbeitenden zu verschwenden, sondern investiere in diejenigen, die sich wirklich einbringen.
Wie in unserem Blogartikel „Welches Lernformat passt zu mir?“ ausführlich beschrieben, dauert es mindestens drei Monate, um sich an neues Verhalten zu gewöhnen. Gib dir und deinem Team ausreichend Zeit mit der „neuen Sichtweise“ warm zu werden.
Gerade in Veränderungssituationen geht es manchmal im Team hoch her – für die Verantwortlichen oft schwer zu ertragen. Nicht selten wird dann überreagiert. Aber, kräftig mitpulvern oder resigniert warten bis sich die Wogen von selbst glätten, verhärtet die Fronten noch mehr. Um wieder eine konstruktive Gesprächsatmosphäre herbeizuführen, kannst du dich darin üben, deinen Raum zwischen Reiz und Reaktion auszubauen.
Es gibt auch im Einfluss-Bereich immer wieder Themen, die sich nicht mit gestalten lassen – egal was du tust. Verschwende deine Zeit und Energie nicht unnötig und widme dich etwas anderem. Meistens lösen sich solche Sachen ganz von selbst.
5. Fazit
Das Modell der Einflussbereiche ist wie eine Taschenlampe: Mit ihr kannst du dich auch bei dichtestem Nebel orientieren und Schritt für Schritt vorwärtsbewegen. Wenn es „erstens wieder anders kommt und zweitens als du denkst“, halte kurz inne und frag dich:
- Was kann ich in diesem Moment tun?
- Was kann ich beeinflussen?
- Welche Alternativen habe ich?
Quelle und Buchempfehlung: 7 Wege zur Effektivität Steven R. Covey
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